Fronbote

Fronbote
Fron:
Aus dem Genitiv Plural ahd. frōno »(Besitz) der Götter« (zu dem unter Frau genannten Substantiv ahd. frō »Herr, Gott«) entwickelte sich ein Adjektiv, das mhd. als vrōn in der zweifachen Bed. »heilig« (Gott und Christus gehörig) und »herrschaftlich, öffentlich« (einem weltlichen Herrn gehörig) erscheint. Zur ersten Bedeutung stellt sich z. B. Fronleichnam, zur zweiten gehören zahlreiche alte Zusammensetzungen wie Fronbote »Gerichtsbote«, Fronhof »grundherrlicher Hof« und Frondienst »Herrschaftsdienst«. Unmittelbar aus dem mhd. Adjektiv abgeleitet ist das Substantiv mhd. vrōn‹e› »Herrschaft, Zwingburg, Herrschaftsdienst«, das nhd. in der übertragenen Bed. »schwere, harte Arbeit« fortlebt. Dazu die Verben fronen »harte Arbeit, Frondienst leisten« und frönen »sich einer Leidenschaft ergeben«, beide nur noch in gehobener Sprache und erst seit dem 18. Jh. in der Bedeutung differenziert (mhd. vrōnen, vrœ̄nen, ahd. frōnen).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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